U14: Glück im Unglück beim Tabellenführer
Gegen den bislang unangefochtenen Tabellenführer der U14-Oberliga konnte der TuS Zülpich ein unglaubliches Spiel für sich entscheiden und gewann mit 97:91 in Aachen.
Die Überschrift kommt daher, dass der Spieler, der nachher wahrscheinlich eins der besten Spiele seiner jungen Basketballkarriere ablieferte, unter normalen Umständen gar nicht mitgefahren wäre. Die kurzfristige Absage von Stammspieler Niklas Schrötler, verleitete Coach Christian Leurs am frühen Sonntagmorgen dazu, erfinderisch zu werden und Noah aus dem Bett zu klingeln. Der noch deutlich verschlafene Noah willigte, nach kurzer Absprache mit seiner Mutter, dazu ein, die U14 nach Aachen zu begleiten. Eine Entscheidung, die sich als ganz gut heraus stellen sollte... doch dazu später mehr!
Das Spiel begann wie man es wahrscheinlich erwarten würde, wenn man sich die Tabellenplätze der beiden Teams anschaut. Aachen ist auf dem ersten Platz und Zülpich im Mittelfeld der Tabelle zu finden. Die Defense der Aachener stand gut und vor allem die Größe der Gastgeber machte den Zülpichern zu schaffen. Angeführt vom starken Centerspieler der Aachener und ihrem alles überragenden Aufbau, zog der Tabellenführer auf 12:4 davon. Doch von da an lief in diesem Spiel so gar nichts mehr wie erwartet. Als erstes stemmte sich Aufbauspieler Fynn gegen die drohende Niederlage und erzielte fünf Punkte in Serie, bevor er in der 5. Minute das Spiel wegen Foulproblemen vorerst verlassen musste. Doch auch seine Mitspieler schienen Blut geleckt zu haben. Die Zülpicher Defense rotierte toll und lies für fünf Minuten keinen Korb mehr zu. Vorne scorte man ausgeglichen und zog den Aachenern auf 17:12 davon. Am Ende des ersten Spielabschnittes schien der Tabellenführer nun nicht mehr so unschlagbar, wie anfangs vielleicht vermutet. (22:17)
Auch im zweiten Viertel spielten die Gäste weiterhin stark auf. Die Defense blieb weiterhin gut und vorne nahmen David und Noah (4 und 12 Punkte) die Zügel in die Hand. Bei den Gastgebern waren es lediglich Centerspieler Groß und Aufbauspieler Gaetos, denen es zwischenzeitlich gelang, die Zülpicher Defense zu knacken. Dennoch baute der TuS die Führung zur Halbzeit auf 48:33 aus.
Die SG Nike wäre aber wohl nicht der Tabellenführer, wenn sie sich bereits zur Halbzeit geschlagen geben würde. Die Gastgeber kämpften sich wieder bis auf fünf Punkte ran und machten deutlich, dass das Spiel noch lange nicht entschieden war. Beide Teams hatten hier bereits starke Foulprobleme. Neben Fynn holte sich auch der bis dato gut aufgelegte David sein viertes Foul ab und auch der wichtige Centerspieler der Aachener foulte sich durch ein dummes Foul in den Schlusssekunden des dritten Viertels raus. Nach dem anfänglichen Run der Aachener, gelang es dem TuS aber sich wieder ein wenig abzusetzen. (64:56)
Was sich im letzten Viertel ereignete, war dann wohl eine der spektakulärsten Schlussphasen, die es in einer U14 Oberliga jemals gab. Mehr aus der Not heraus übernahm Noah, neben der Aufgabe den Topscorer der Gegner in Schach zu halten, auch noch vollständig den Spielaufbau, während David und Fynn mit jeweils vier Fouls auf der Bank saßen. Die Pick-and-Roll-Kombination Leandra und Noah stellte sich dabei als absolut tödlich heraus. Ohne ihren Bigman unterm Korb gab es niemanden, der Noah stoppen konnte und als sich die Defense mehr und mehr auf ihn fokussierte, steckte er dankend auf Leandra, die unterm Korb alles sicher verwertete, durch. Doch auch auf der Gegenseite scorten Gaetos, der sich langsam an Noahs Längenvorteile gewöhnen zu schien, und Yildiz fast nach Belieben. Vor allem bei der Penetration über die Baseline sowie dem Rebound zeigten die Zülpicher hier noch deutliche Schwächen. Es entwickelte sich ein unglaublicher Schlagabtausch der beiden Teams, bei dem der TuS immer leicht die Oberhand behielt. In den letzten zwei Minuten lief dann alles über die Topscorer der beiden Teams. Während Noah hart zum Brett ging und von den Aachenern häufig an die Linie geschickt wurde, um die Uhr anzuhalten, begann Gaetos plötzlich einen Dreier nach dem anderen zu versenken (drei in den letzten zwei Minuten!!!). Noah blieb aber sicher von der Linie (insgesamt 10/14) und somit gelang es dem TuS, die knappe Führung zu halten und das Spiel für mit 97:91 für sich zu entscheiden.
Fazit:
Ein unglaublicher Sieg in einem unglaublichen Spiel!!! Auch wenn Noah mit 44 Zählern (20 im letzten Viertel!) und gefühlten 15 Vorlagen eine unglaubliche Partie ablieferte, steckt hinter diesem Erfolg jede Menge harte Arbeit und eine unglaubliche Teamleistung. Insbesondere unsere Big Man und Woman, Leandra, Max und Tim, halfen Fynn und Noah immer wieder gut aus, um den wirklich überragenden Aufbauspieler der Aachener zu stoppen. Denn selbst um die Aachener bei 91 Punkten zu halten, muss man gut verteidigen. Auch von der Bank war jeder der rein kam konzentriert und wer gerade draußen saß, feuerte sein Team kräftig an. So sollte es sein!
Es spielten: Marah, Niklas V. (2 Pkt, 0/1 FW), Mario, Joscha, David (10 Pkt, 2/11 FW), Noah (44 Pkt, 10/14 FW), Jonas, Leandra (20 Pkt, 4/4 FW), Fynn (11 Pkt, 3/4 FW), Tim (4 Pkt), Laureen, Max K. (6 Pkt, 0/2 FW)