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Herren: Gute Leistung teuer bezahlt

Christian Leurs zieht sich einen Kreuzbandriss zu

Nach dem Spiel waren sich alle Beteiligten einig: Das war eine ganz starke Vorstellung des TuS gegen den ungeschlagenen Tabellenführer aus Leverkusen. Die attestierte sogar Giants Trainer Schneider, dessen Team sich zum ersten Mal in dieser Saison richtig strecken musste, um seine weiße Weste zu behalten. Am Ende stand eine knappe 53:60-Niederlage zu Buche. Überschattet wurde die gute Leistung durch die Verletzung von Forward Christian Leurs, der sich bereits frühzeitig ins Krankenhaus gefahren wurde. Leider entpuppte sich die Verletzung als schwerwiegend: Für Christian ist die Saison mit einem Kreuzbandriss beendet.
Coach Greuel musste weiterhin auf Lukas Burchartz und Marco Schwippe verzichten, konnte dafür wieder auf Luke Jung und Stephan Frädrich zurückgreifen. Die Römerstädter starteten mit einer 3-2 Zone und erlebten in den ersten Minuten ihr persönliches Waterloo. Leverkusen traf hochprozentig aus der Distanz und räumte gehörig unter dem eigenen Brett auf. Erst in der vierten Spielminute markierte der TuS durch Frädrich die ersten Punkte und lag nach acht Spielminuten bereits mit 4:22 zurück. Alles deutete auf ein Desaster hin. Als sich kurz darauf auch noch Christian Leurs schwer verletzte, schien der Drops gelutscht. Doch anders als noch gegen Baesweiler zeigte das Team von Coach Greuel eine Reaktion auf den verpatzten Start. Luke Jung und der heute stark aufspielende Rookie Niko Wolter verkürzten bis zum Ende des Viertels auf 8:22. In der Viertelpause wusste jeder, dass noch mehr Gegenwehr her musste. Und genau so startete man dann auch in den zweiten Spielabschnitt. Mit einer Manndeckung setzte man Leverkusen schnell unter Druck und zwang das junge Bayer-Team zu Fehlern. Schnelles Umschalten und Punkte von Nick Waller, Jung und Wolter sorgten für einen 8:0-Run und der TuS verkürzte den Rückstand auf 15:22. Leverkusen fing sich jedoch schnell wieder und spielte immer wieder über seine großen Center am Brett. Das Viertel entschieden die Gäste trotzdem mit 13:9 für sich und in der Halbzeit Pause wurde man sich bewusst, dass diese Leverkusener Mannschaft nicht unschlagbar ist.

Dementsprechend motiviert startete das Greuel-Team in den zweiten Spielabschnitt. Immer wieder wurden Ballverluste forciert und vorne der schnelle Abschluss gesucht. Ein 7:0-Run durch Punkte von Jung und Felder verkürzte den Rückstand in der 23. Spielminute auf 28:31. Leverkusen erhöhte wiederum durch Thiemann auf 34:28 ehe Aufbauspieler Stephan Frädrich mit zwei Dreipunktewürfen in Serie das Spiel zum ersten Mal ausglich. In Folge dessen schienen die jungen Gastgeber zunehmend nervöser zu werden und der TuS ging durch einen And-One Lay Up von Luke Jung erstmalig in Führung (39:37, 28. Spielminute). Diese Führung sollte bis zum Ende des dritten Viertels Bestand haben. Defensiv waren es insbesondere Christian Antons und Erwin Becker, die die großen Innenspieler der Gastgeber in Schach hielten. Im letzen Viertel baute man die Führung zunächst durch Punkte von Becker, Felder und Frädrich aus (49:44). Doch Leverkusen zeigte in Folge dessen seine Klasse am Brett und arbeitete sich durch viele Offensivrebounds zurück ins Spiel.

Dann kommt es in der 37. Spielminute zu einer umstrittenen, wenn nicht sogar spielentscheidenden Szene: Gute Verteidigung des TuS und ein Verzweiflungswurf der Leverkusener landet an der äußeren Brettkante. Die 24-Sekunden Uhr läuft ab und die Sirene ertönt. Der Ball fällt auf den Boden, Jubel auf Seiten des TuS doch kein Pfiff ertönt. Der starke Leverkusener Foward Nick schnappt sich den Ball und legt ihn zur 52:51-Führung für die Giants ins Netz. Die Proteste der Römerstädter werden von den Offiziellen mit der Begründung, dass der Ball am Ring gewesen sein soll abgelehnt. In Folge dessen scheint sich auch die Linie der Schiedsrichter zu ändern. Immer wieder werden kleinste Kontakte abgepfiffen und die Giants bleiben an der Freiwurflinie cool, oder punkten nach erneutem Ballbesitz. In der Offensive fehlten in den letzten zwei Minuten dann die Kraft und das Wurfglück, um das Spiel noch einmal zu drehen. So gewinnen die Gastgeber auf Grund des starken ersten Viertels und einer guten (wenn auch durch fragwürdige Entscheidungen begünstigten) Schlussphase nicht unverdient mit 60:53 gegen den TuS.

Fazit: "Ich bin hochzufrieden mit unserer Leistung. Wir sind extrem schlecht gestartet, haben uns dann aber endlich wieder auf unsere Tugenden besinnt und keinen Ball verloren gegeben. Vor allem defensiv war das eine tolle Leistung der Mannschaft. Leverkusen verfügt über eine super Mannschaft mit starken Spielern. Am Ende hat uns einfach die Luft gefehlt und die ein oder andere Entscheidung der Schiedsrichter haben wir anders gesehen. Aber so ist das im Sport nun mal. Ausschlaggebend für die Niederlage war letztendlich der schwache Start. Glückwunsch an die Giants zum Sieg. Trotzdem bin ich nach dem Spiel gegen Baesweiler froh, dass wir wieder unser wahres Gesicht gezeigt haben", so Trainer Wolfgang Greuel.

Es spielten: Stephan Frädrich (12), Hannes Höltge, Christoph Gier, Niko Wolter (7), Christian Leurs, Nick Waller (5), Alex Krewel (2), Luke Jung (9), Christian Antons (2), Felix Felder (12), Erwin Becker (4).