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Herren: Heart and Hustle

Lang ersehnter Heimsieg über die Rheinstars

Endlich hat es wieder geklappt! Die Erstvertretung des TuS gewinnt ihr Heimspiel gegen die Rheinstars aus Köln mit 74:69 (21:18, 45:29, 57:47, 74:69) und schnuppert nach dem dritten Saisonsieg wieder Morgenluft im Abstiegskampf der 2. Regionalliga.
Die Aussichten vor dem Heimspiel waren allerdings alles andere als rosig. Felix Felder und Richard Geurts (Erkältung) gingen ebenso angeschlagen ins Spiel wie Stephan Frädrich (Fuß). Die Rheinstars liefen auf der Gegenseite mit einigen Youngstars aus der ProA Mannschaft auf und konnten durch den Sieg in der Vorwoche gegen Sechtem auf sich aufmerksam machen. Vor gut gefüllten Zuschauerrängen zeigte sich das Team von Coach Jean-Francois Loop jedoch von Beginn an hoch motiviert und konzentriert, gewillt die schlechte Leistung aus der Vorwoche vergessen zu machen.

Mit Frädrich, Felder, Christoph Gier, Geurts und Lukas Burchartz startete man gut in die Partie und lag nach fünf Spielminuten mit 10:7 in Front. Insbesondere Richard Geurts zeigte im ersten Viertel eine starke Leistung, erzielte neun Punkte und legte Antonio Pilipovic an die Kette. Während der TuS immer wieder am Brett punkten konnte, blieben die Rheinstars aus der Distanz auf Tuchfühlung. Mit einem 21:18 ging es in die erste Viertelpause und Coach Loop zeigte sich ob der guten Reaktion seines Teams auf die letzten Wochen sehr zufrieden.
Im zweiten Viertel knüpfte das TuS-Team nahtlos an die ersten zehn Minuten an und schaltete noch einen Gang zu. In der Offense war es insbesondere Luke Jung, der sich die harsche Kritik der lokalen Presse zu Herzen genommen hatte und in dieser Phase des Spiels nicht zu kontrollieren war. Immer wieder gelang es ihm, die Defense der Gäste zu schlagen, um selber abzuschließen oder auf Dominik Hutzler abzulegen, der mit vier Zählern in Folge für eine 29:20-Führung sorgte. Defensiv kontrollierte man den Gegner mit zunehmender Spieldauer. Im Gegensatz zur Vorwoche wurde um jeden Ball gekämpft und der Rebound kontrolliert. Bezeichnend dafür erzielten die Rheinstars in den letzten fünf Minuten der ersten Halbzeit lediglich einen Feldkorb. Mit Ablauf der Spielzeit baute Routinier Alex Krewel die Führung mit einem Dreier auf 45:29 zur Halbzeit aus.

In der Halbzeitpause trat Kapitän Christian Antons auf die Euphoriebremse und warnte vor dem Potential des Gegners. Zu oft hatte der TuS nach der Halbzeit eine Führung aus der Hand gegeben und den Faden verloren. Das dritte Viertel startete zunächst vielversprechend mit zwei Punkten durch Christoph Gier. In der Folge erhöhten die Rheinstars den Druck. Insbesondere gegen Alpha Kapuya fanden die Gastgeber zu diesem Zeitpunkt kein Mittel in der Defensive. Auf Seiten des TuS lief vorne zunächst kaum etwas zusammen. Auf der Tribüne machte sich Unruhe breit, zu oft erlebte man in der BlayArena einen kollektiven Blackout in Halbzeit Zwei. Dass es dazu nicht kam, war insbesondere Felix Felder zu verdanken, der immer wieder nur durch Fouls zu stoppen war und hochprozentig von der Linie traf und so die Rheinstars auf Distanz hielt. Aber auch die gesamte Körpersprache des Teams ließ erkennen, dass man heute nicht gewillt war, die Segel zu streichen. So konnte man einen Zehn-Punkte-Vorsprung zu Beginn des Schlussviertels behaupten und der Sieg schien zum Greifen nah.

Doch so einfach sollte es nicht werden. Kölns Coach Papadopoulos fand in der Viertelpause wohl die richtigen Worte und die Gäste kamen wie ausgewechselt zurück auf das Parkett. Der Druck wurde nochmal erhöht und immer wieder gelangen vorne Einzelaktionen auf die der TuS keine Antwort wusste. Innerhalb von vier Minuten kassierten die Römerstädter einen 3:12-Run und die Führung schmolz auf einen Punkt (34. Minute, 60:59). Alles war angerichtet für einen dramatischen Schlussakt. In der Offense übernahm nun das Trio Burchartz, Jung und Felder Verantwortung und antwortete mit einem 7:2-Run. Defensiv fand man zur rechten Zeit wieder in die Spur und nahm Schwung aus der Offense der Kölner. In der 38. Minute erhöhte Felix Felder per Lay-Up im Fastbreak zum 70:67, ehe die Gäste erneut auf einen Punkt verkürzten. Angepeitscht vom tollen Publikum hielt der TuS in den letzten zwei Minuten „den Laden sauber“ und konnte durch Freiwürfe von Luke Jung den langersehnten Sieg nach Hause bringen.

Fazit:
Teamspirit und starke Nerven bringen wichtige zwei Punkte im Abstiegskampf. Coach Loop zeigte sich nach dem Spiel erleichtert: „Wir haben es heute endlich geschafft, unser Potential abzurufen. Obwohl wir in der zweiten Halbzeit viel Druck bekommen haben, ist es uns gelungen, immer wieder Wege zu finden, um zu punkten. Trotz widriger Bedingungen unterhalb der Trainingswoche hat heute jeder alles gegeben, seine Rolle akzeptiert und sich für das Team geopfert. Besonders zufrieden bin ich mit Simon Benentreu, der gegen seine Ex-Kollegen aus der NBBL in der Crunchtime einen tollen Job in der Defense gemacht hat. Auch dank des tollen Publikums haben wir es dann am Ende geschafft, die Punkte nach Hause zu bringen.“ Für den TuS war es der erste Sieg nach einer langen Niederlagenserie. Besonders erfreulich waren die Leistungen von Luke Jung und Felix Felder, die nach Kritik aus der lokalen Presse wieder bewiesen haben, wie wichtig sie für das Team sind und einen großen Anteil am Sieg hatten. Stark präsentierte sich auch Lukas Burchartz, der insbesondere defensiv einen tollen Job machte, aber auch vorne endlich wieder sein Potential abrief.

Nun geht es nächste Woche nach Bonn zur BG Bonn/MTus. Das Hinspiel konnte der TuS vor heimischem Publikum für sich entscheiden, allerdings traten die Bonner damals mit einem Notkader an und mussten auf ihre drei Topspieler verzichten. Ein besonderes Augenmerk wird das Team von Coach Loop dabei auf den amerikanischen Point Guard Benny Miller legen, der zusammen mit Steffen Zimmermann und Till Henkel die Offensive der ehemaligen Hauptstädter trägt. Es kommt also eine schwierige Aufgabe auf die Römerstädter zu, jedoch reist man nach dem Heimsieg hochmotiviert nach Bonn. Verzichten müssen wird man dabei auf Christoph Gier, der aus privaten Gründen ausfällt. „Das ist natürlich eine herbe Schwächung, Christoph ist immens wichtig für unser Team. Aber ich bin guter Dinge, dass wir seinen Ausfall kompensieren werden.“

Gegen die Rheinstars spielten: Stephan Frädrich, Christoph Gier (7), Nils Müller (2), Simon Benentreu (2),Richard Geurts (12), Alex Krewel (6), Luke Jung (14), Christian Antons, Felix Felder (17), Lukas Burchartz (10), Dominik Hutzler (4).